16. Juli 2012, Text von Inga Döhring, Fotos von Alexander Pischke, Moritz Hahn und Rudi Sümpelmann
Bei der zweiten Etappe der flyeralarm Ruder-Bundesliga in Bitterfeld auf der Goitsche präsentierten sich der RVR Frauen- und auch der Männerachter stark und preschten in den 1. Ligen der Frauen und Männer auf den 4. Rang und somit nur haarscharf am Treppchen vorbei.
„Es war stürmisch, es war wellig und auch nass, aber wir haben das Beste draus gemacht“, freut sich das gesamte RVR-Team. Beide Boote klettern in den jeweiligen Tabellen nach oben und sind motivierter denn je – die Regatta in Duisburg kann kommen.
Aber von vorne: während am Morgen die Zeitläufe der 2. Liga der Herren und der 1. Liga der Damen bei starkem Schiebewind und „ostseeartigen“ Wasserverhältnissen noch durchführbar waren, konnten die Läufe der 1. Herrenliga nicht mehr gewertet werden. Ein Sturmtief fegte über das Gelände und die Regattastrecke, riss Zelte und gut verankerte Hüpfburgen mit sich und versetzte die Achtermannschaften teilweise sogar in Seenot. „Schon bei uns lautete das Motto einfach nur durchkommen und irgendwie überleben“, erinnert sich Mona Wichmann.
„Aber bei den Männern waren das einfach nur noch unglaubliche Verhältnisse.“ Die einen bestritten die Strecke noch ganz passabel, andere konnten am Start wiederum nicht mehr gehalten werden, schlussendlich fielen Start- und Zieltechnik dem Unwetter zum Opfer. Eineinhalbstündige Aufräum- und Reparaturarbeiten standen an, an eine Wiederholung war nicht zu denken, somit wurde beschlossen die Endergebnisse aus Rüdersdorf für die Setzung der Achtelfinals zu nutzen. Mit einem 14. Rang starteten die Rauxeler Männer im nächsten Lauf gegen Crefeld, Mülheim und Hameln und überquerten als zweites Team die Ziellinie. Ein starkes Ergebnis, das den Kampf um die Plätze 1-8 ermöglichte und das die Rauxelerinnen bereits einige Rennen zuvor abgeliefert hatten: nach einem Sieg im ersten Lauf landeten sie auf dem „7. Rang nach Zeit“ und wurden in den 1. Lauf der Achtelfinals gegen Crefeld, die RheinSprinter und die Elb-Ruhr-Rakete gesetzt. „Wir haben’s einfach versucht: am Start voll raus, flink setzen und den Schwung mitnehmen. Die RheinSprinter und die Elb-Ruhr-Rakete haben wir gut hinter uns lassen können, aber Crefeld ist uns hinten raus einfach noch überlegen und können da noch mal ganz entspannt eins drauf setzen“, resümiert Steuerfrau Svenja Prang, die in Bitterfeld auch als Trainerin und somit für die Taktik das Sagen hatte.
Doch zunächst stand für beide Boote das so wichtige Viertelfinale an, bei dem ein Sieg und auch ein zweiter Platz immerhin der Garant für die top Finalläufe um die Plätze 1-4 ist. Der zweite Platz im Achtelfinale bescherte den Rauxeler Frauen den vermeintlich schwereren Lauf. Am Start lagen sie neben den Rheinperlen aus Bonn und beiden Booten aus Hamburg. Ein harter Lauf, bei dem sich keine Mannschaft auch nur einen Zentimeter schenkte. Im Ziel war es denkbar knapp, lediglich fünf Hundertstel trennten die Rauxelerinnen von den Perlen, die mit ihrem Sieg ins Finale gegen Crefeld zogen. „Hach, natürlich ist das ärgerlich“, bestätigt Julia Starystach und freut sich gleichzeitig, „wir sind wieder dran! Damit haben wir noch nicht gerechnet, das ist doch toll.“ Im Finale ging es dann gegen die Heidelbergerinnen um den dritten Platz. „Das Team ist richtig gut am Start weg gekommen“, erklärt Svenja Prang, die ihre Steuerseile an Michelle Otto abgegeben hatte. „Wir lagen vorn.“ Aber die Witterungsverhältnisse während des gesamten Tages waren die reinste Lotterie und im Finalblock ging es noch einmal besonders wild zu. Es war mehr als schwierig das Boot am Start richtig auszurichten, was zu Steuerproblemen auf der ersten Streckenhälfte führte und den Heidelbergerinnen wiederum einen Vorteil verschaffte. Die Rauxelerinnen blieben dran, doch ging der 3. Platz an den Neckar. „Aber egal. Am Treppchen bleiben wir weiter dran. Und immerhin sind wir in der Tabelle auf den fünften Rang hochgeklettert“, freut sich die gesamte Mannschaft. Im Top-Finale sicherten sich die Crefelderinnen erneut die vollen 15 Punkte vor den Rheinperlen.
Bei den Männern verlief es ähnlich und doch ganz anders: das Viertelfinale sicherten sich die RVR-Recken mit einem Sieg gegen Leverkusen, dem Emscher Hammer und Münster. Letztere führten zunächst, fingen dann jedoch einen „Krebs“, ihren Angaben zu Folge bedingt durch eine vom Medienboot verursachte Welle, die die Münsteraner zuerst erwischte und dann nach und nach auf die übrigen Bahnen schwappte. Trotz allem war es ein Sieg für Rauxel und die Laune entsprechend gut. Der nach den Viertelfinals eingereichte Protest mehrerer Erstligisten forderte eine kurzfristige, verkleinerte Ligaratssitzung, bei der demokratisch für eine Halbierung der schlussendlichen Punktevergabe in der 1. Liga der Männer abgestimmt wurde. Doch galt es für die Rauxeler zunächst den Fokus auf das Halbfinale und Finale zu legen. Gegen Frankfurt kassierten die Männer dann leider gut zweieinhalb Sekunden und mussten im Finale um Platz 3 gegen den Emscher Hammer an den Start. Zuvor hatte es geklappt, warum also nicht auch jetzt? Leider fehlte dann doch die Routine in dieser Besetzung, doch es zeigte sich ganz deutlich, dass auch die Männer dran sind und sich ganz und gar nicht als „Abstiegskandidaten“ handeln lassen. Der RVR freut sich auf Duisburg!
www.ruder-bundesliga.de
Glückwunsch an die beiden Flagschiffe des RVR!! Annanas ist gesund und hilft bei Vitaminmangel.
Mit den zu Hause gebliebenen Athleten, die in den kommenden Wochen hoffentlich den Kader verstärken werden, brauchen wir uns vor den kommenden Aufgaben nicht verstecken. Bleibt fleißig. Wir sehen uns auf dem Kanal.
Zwei 4. Plätze :) :) , super, freuen uns für beide Mannschaften riesig und auf die nächsten Regatten. „Nur der RVR !“