24. Juni 2012, Text von Inga Döhring
Bereits am Samstag wurden bei den Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften die Finals der U23 Jahrgänge ausgefahren. Unter den Athleten auch Hannah Bornschein und Malte Jakschik vom Ruderverein Rauxel. Gegen 15 Uhr ruderte Hannah Bornschein, die in wenigen Wochen als Ersatzruderin zur U23 WM nach Litauen fährt, im Leichtgewichts-Einer an den Start. Unter den fünf gemeldeten Booten schob sie sich früh unter die Top-3 und hielt auf der Mittelstrecke den Silberkurs. Auf den letzten 250 Metern konnte sie bei starken Gegenwind ihren Endspurt nicht voll durchziehen und überquerte als Dritte das Ziel: die erste Medaille für den RVR an diesem Wochenende.
Gut zwei Stunden später stieg sie in den leichten, ungesteuerten Dopplzweier, gemeinsam mit den drei schnellsten Skullerinnen der derzeitigen Rangliste ging es gegen den für die U23 WM gesetzten Vierer auf die 2000 Meter-Strecke. Den Regattazuschauern wurde ein spannendes Rennen präsentiert. Der gesetzte Vierer, der bereits zwei Wochen Trainingslager hinter sich hat und somit eingefahren ist, führte lange Zeit – doch ab der Hälfte der Strecke schoben sich Katrin Thoma (auf Schlag und im Einer bei der U23 WM), Wiebke Hein & Nora Wessel (im Doppelzweier bei der U23 WM) und Hannah Bornschein (im Bug und als Ersatz bei der U23 WM) immer weiter an das führende Boot heran und zeigten einen klasse Endspurt auf den letzten 250 Metern, jedoch rettete das gegnerische Boot seinen Vorsprung hauchdünn ins Ziel: Silber für Bornschein & Co.
Malte Jakschik sicherte dem Ruderverin Rauxel im Achter eine Bronze-Medaille. Die Achterrennen werden traditionell als Highlight am Ende des Tages ausgefahren. Die Renngemeinschaft um Jakschik (allesamt Athelten die am Stützpunkt in Dortmund trainieren) hatte unter anderem gegen den für Litauen gesetzten Achter gemeldet. Im 5-Boote-Feld konnten lagen sie am Start noch hinten, schoben sich aber Schlag für Schlag ins fordere Feld und auf den letzten 500 Metern war ihn Platz 3 und damit die Bronze Medaille bereits sicher: eine gute Vorbereitung für Henley und die traditionelle Royal Regatta, die in wenigen Tagen in Großbritannien ausgetragen wird und bei der der Stützpunkt-Achter startet.
In ihrem ersten Junioren-Jahr, auf das sich Charlotte im Winter krankheitsbedingt nicht optimal vorbereiten konnte, gaben die Trainer Thorsten Prang, Björn Gehre und Michel Palisaar keine zu hohen Zielvorgaben. „Es geht mehr darum Rennerfahrung zu sammeln und sich eine Routine für die direkte Rennvorbereitung anzueignen“, erklärt Thorsten Prang. „Wir trauen Lotti einiges zu, das auf jeden Fall!“ Am Donnerstag (21. Juni) ist Charlotte Pahnke in ihrem Lauf im Leichtgewichts-Einer der Juniorinnen B Zweite geworden und war damit direkt für das Halbfinale am Samstag gesetzt. Bei extrem starken, böigen Gegenwind am Mittag kämpften die U17 Ruderinnen auf der 1500 Meter-Strecke. Pahnke verpasste nur knapp als 4. ihres Laufes den Einzug ins A-Finale. Die junge Rauxelerin war somit für das kleine Finale am Sonntag Mittag gesetzt und löste ihre Aufgabe mit bravour – auch wenn sie nach dem Halbfinale am Samstag ein klein wenig enttäuscht war, ging sie das Rennen am Sonntag noch einmal ganz neu an, zeigte Kampfgeist und überquerte als Erste das Ziel.